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InkJet Druck in der Pharmaindustrie

1. Juli 2019 // Werner Schicks

Gefälschte Medikamente sind nicht nur eine Gefahr für Patienten, sondern auch ein immenser wirtschaftlicher Schaden für die Pharmaindustrie. Die eindeutige Kennzeichnung von Medikamentenverpackungen ist daher ein elementarer Teil der Produktionskette und erfordert geeignete Drucksysteme, die den rauen Umgebungsbedingungen widerstehen und dabei dennoch hohe Taktraten ermöglichen. InkJet Druck-Systeme bieten die erforderliche Performance, Zuverlässigkeit und Flexibilität, und das zu überschaubaren Kosten.

Wie funktioniert InkJet Druck und was leisten die unterschiedlichen Systeme?

InkJet Druck ist im Gegensatz zu Tief- oder Offsetdruck ein berührungsloses Druckverfahren, das zudem keine feste Druckform benötigt. Damit haben sich InkJet Druck-Systeme insbesondere dort bewährt, wo Verpackungen oder Umverpackungen mit hoher Geschwindigkeit codiert und gekennzeichnet werden müssen.

Es gibt zwei unterschiedliche Varianten von InkJet Druck-Verfahren: Das auch von klassischen Bürodruckern bekannte Drop-on-demand-Verfahren und den Continuous InkJet Druck. Bei Drop-on-demand-Druckern befindet sich die Tinte in einem Vorratsbehälter, in dem ein kontinuierlicher Unterdruck besteht, damit keine Tinte austreten kann. Der Druckkopf besteht aus mehreren Düsen, in denen sich jeweils ein Tropfen Tinte befindet, der durch einen elektrischen Impuls aus der Düse auf das Trägermaterial geschossen wird und dort eintrocknet. Die einzelnen Tropfen ergeben dann das vollständige Druckbild. So sind Auflösungen von bis zu 660 dpi (dots per inch) in Laufrichtung möglich, bei einer Geschwindigkeit von bis zu 80 Metern pro Sekunde.

Beim Continuous InkJet Druck kommen lösemittelbasierte Tinten mit einer hohen Fluidität zum Einsatz. Wie der Name andeutet, wird die Tinte bei diesem InkJet Druck-System kontinuierlich und mit hoher Frequenz aus jeder der Druckdüsen gespritzt, so dass sich ein Tintenvorhang bildet. Davor befindet sich eine Hochspannungselektrode, die die Tintentropfen elektrostatisch auflädt. Durch das Anlegen unterschiedlicher Ströme lassen sich die Tropfen beliebig ablenken, wodurch das eigentliche Druckbild entsteht. Nicht benötigte Tinte, die nicht auf der zu bedruckenden Oberfläche platziert wird, gelangt erneut in den geschlossenen Tintenkreislauf und kann beliebig oft wiederverwendet werden. Im Continuous InkJet Druck lassen sich je nach Düsengröße bis zu 6 Druckzeilen und bis zu 1.000 Zeichen erstellen, bei hohen Druckgeschwindigkeiten von bis zu 3.000 Zeichen und mehr pro Sekunde.

InkJet Druck – intelligente Drucklösungen für eine lückenlose Rückverfolgbarkeit von pharmazeutischen Produkten

In der Pharmaindustrie kommt es in erster Linie darauf an, alle fertigen Produkte eindeutig und fälschungssicher zu codieren. Die Verpflichtung dazu ergibt sich unter anderem aus der Richtlinie 2011/62/EU, die ab dem 9. Februar 2019 für alle Verpackungen von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln bestimmte Sicherheitsmerkmale vorschreibt, darunter einen serialisierten DataMatrix-Code (eine Weiterentwicklung des Barcodes, in dem mehr Daten gespeichert werden können). Dieser Unique Identifier enthält in maschinenlesbarer Form:

  • den Code des Arzneimittelherstellers,
  • eine einmalige Seriennummer, mit der die Echtheit des Produktes nachgewiesen werden kann,
  • eine Nummer für die Kostenerstattung, sofern auf das Produkt zutreffend,
  • die eindeutige Chargenbezeichnung sowie
  • das Verfallsdatum des Produktes.

Der Unique Identifier wird über die gesamte EU einheitlich sein, um die Rückverfolgbarkeit auch über Ländergrenzen hinweg sicherzustellen. Zusätzlich müssen die Informationen noch in Klarschrift aufgedruckt werden und dabei eine festgelegte Mindestdruckqualität bieten, so dass Ärzte, Apotheker und Patienten sie auch ohne technische Hilfsmittel lesen und auswerten können.

InkJet Druck in der Pharmaindustrie bietet viele Vorteile für Unternehmen

Um diese neuen und verschärften Anforderungen zeitnah umsetzen zu können, eignen sich InkJet Druck-Lösungen in besonderer Weise. Per InkJet Druck lassen sich sowohl Schriftzeichen als auch 2D Barcodes in hoher Druckgeschwindigkeit und -qualität erzeugen und auf unterschiedlichen Oberflächen und Materialien anbringen. Selbst mehrzeilige Drucke und die Kombination von Schriftzeichen und Grafiken lassen sich problemlos realisieren.

Die beständige und deutliche Codierung bietet eine sehr gute Lesbarkeit und einen hohen Kontrast, und das dauerhaft und beständig. Zudem arbeiten insbesondere Continuous InkJet Drucker sehr effizient und sind damit – bezogen auf die einzelne Produktverpackung – besonders wirtschaftlich. Denn bei diesem Drucksystem geht kein Tropfen Tinte verloren, was sich insbesondere bei hohem Durchsatz deutlich auf die Betriebskosten auswirkt.

Moderne InkJet Drucker lassen sich problemlos in ein Netzwerk einbinden und so besonders flexibel einsetzen. Zudem verfügen die Geräte über eine intuitiv zu bedienende Oberfläche mit Touchscreen, über die sämtliche wichtigen Parameter für Druckaufträge angezeigt und geändert werden können. Damit lassen sich Umrüstzeiten verringern, was wiederum dazu beiträgt, die Produktionskosten zu begrenzen. Durch InkJet Druck lassen sich die vielfältigen Compliance-Anforderungen in der Pharmaindustrie zuverlässig erfüllen, werden Rückverfolgbarkeit und Fälschungssicherheit gewährleistet und dank kurzer Rüstzeiten werden die Produktionsanlagen optimal ausgelastet.

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